| Annotation: | Amazon.de Wer war Cagliostro wirklich, dieser Geisterbeschwörer, Heiler und Hexer, dieser Prediger, der keinen Taschenspieler-Trick ausließ und dessen Lebensweg so viele Prominente seiner Zeit kreuzten. Ein Wunderheiler, ein Scharlatan? Ein Heiliger, ein Teufel? Das Buch entführt in eine historische Welt voller Zauber, eine Biografie zwischen Thriller und Abenteuerroman. Wenn man dies über ein Sachbuch sagen kann, will das etwas heißen.
Was für eine unendliche Fleißarbeit! Das Leben Cagliostros, des "größten Magiers des 18. Jahrhunderts", eines so faszinierenden, geheimnisvollen und schillernden Mannes in minutiöser Detailrecherche mosaikartig zusammenzusetzen, ein Bild zu schaffen, das von Seite zu Seite an Farbe, Intensität und Eindruck gewinnt, das ist schon grandios. Die knapp 330 Seiten, sie sind zugleich Kriminalroman und Biografie, Sachbuch und fesselnde Geschichte. Informationen und Auskünfte, das Fazit aus Erzähltem und Gelesenem, Quellenmaterial und historischen Dokumenten, alles zeichnet den Lebensweg eines Mannes, der 1743 als Giuseppe Balsamo in Palermo geboren wird. Cagliostro, ein Mann, "der von Monarchen hofiert, von Bischöfen gefürchtet, von Künstlern gemalt, von Ärzten gehasst und von Frauen begehrt wurde".
Diesen Mann, der "Kreditbriefe, Wechsel und sogar Offizierspatente zu fälschen" verstand, dem es, männlichen Zeitgenossen zufolge an "Schönheit, Charme und Intellekt mangelte", er war erstaunlicherweise bei den Damen nicht weniger beliebt als Casanova, und natürlich: Auch diese beiden begegnen sich. Mit seiner Frau reist Cagliostro, der Mann mit den vielen Namen, in der Welt umher, er begegnet Kardinälen, Marie-Antoinette, wird in die berühmte "Halsbandaffäre" verstrickt und hat auch keine Skrupel, seinen Auftraggebern ganz besondere Angebote zu machen: "Als Zugabe durften die vornehmen Herren die sexuellen Dienste seiner jungen Frau in Anspruch nehmen." Eine Ehe der besonderen Art, mit der es auch kein gutes Ende nimmt.
Das alles ist weitaus mehr als eine Biografie, denn, wie nebenbei entsteht auch ein buntes Bild damaligen Lebens in Europa. In seiner Danksagung erwähnt der als Kulturhistoriker international bekannte McCalman auch den Wirt des Restaurants "Le Comte de Cagliostro" in Palermo. Vielleicht ist man dort ja so manches Mal bei einem Glas Chianti auf Spurensuche gegangen. --Barbara Wegmann0 |