Wann: Dienstag, 18. Juni | 19:00 Uhr
Wo: Stadtbibliothek Naumburg
„Pompeji oder Die fünf Reden des Jowna“
Lesung mit Eugen Ruge (Berlin, Rügen)
Als auf einem Berg oberhalb der Stadt Pompeji tote Vögel gefunden werden, hat der Zuwanderer Jowna alias Josephus alias Josse eine Eingebung: Wenn da wirklich ein Vulkan grollt, wie von manchen behauptet wird, sollte man das Weite suchen. Ohne Schulbildung, Geld und Einfluss gelingt es ihm, sich an die Spitze einer Aussteigerbewegung zu setzen. Bald fürchtet das Stadtoberhaupt Fabius Rufus, die Vulkangerüchte könnten Pompeji schaden. Erst als sich ein paar wohlhabende Bürger für die Gründung einer neuen Siedlung zu interessieren beginnen, die in sicherer Entfernung am Fenster des Meeres liegt, schaltet sich Livia ein, die mächtigste Frau der Stadt. Allmählich wird der Aussteiger Josse zum Aufsteiger. Seine Weggefährten mit ihrer Schwäche für Fliegenpilzsud und Philosophie werden ihm zur Last, die eigenen Ideen fangen an, ihn zu stören. Doch wie wirft man Überzeugungen über Bord, ohne seine Anhängerschaft zu verprellen? Wie macht man eine Kehrtwende, ohne sich zu drehen?
Eugen Ruges „Pompeji“ ist eine Erfindung, die auf geschichtlicher Wahrheit beruht und zugleich durch ihre Gegenwärtigkeit verblüfft: die Geschichte einer verhängnisvollen Verblendung im Vorfeld einer Katastrophe. Eine schillernde Parabel über Verführbarkeit, Verrat und Wahn. (Quelle: dtv Verlagstext)
Eugen Ruge wurde 1954 in Soswa (Ural) geboren. Der diplomierte Mathematiker begann seine schriftstellerische Laufbahn mit Theaterstücken und Hörspielen. Für „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ wurde er unter anderem mit dem Deutschen Buchpreis und dem Aspekte-Literaturpreis ausgezeichnet. Seitdem erschienen die Bände „Theaterstücke" und „Annäherung", die Romane "Cabo de Gata", „Follower“, „Metropole" und zuletzt „Pompeji“.
Kritikerstimmen:
"Eugen Ruges neuer Roman "Pompeji" geht zurück in die Antike und zeichnet zugleich das überraschend gegenwärtige Bild einer zu Grunde gehenden Gesellschaft. Eine herausragende Satire!" SWR 2 Kultur, "Die pompejanische Farce von eigensüchtigen Streitereien und kleinlichen Intrigen geht der Tragödie des Untergangs in der Vulkanasche voraus. Viel besser als es Eugen Ruge hier getan hat, lässt sich von solch menschlichem Scheitern am Allzumenschlichen kaum erzählen.“ BR 24 Kultur, "Selten strotzte die Antike so sehr vor Vitalität und Aktualität.“ Frankfurter Rundschau, Kultur.
Eintritt: 10 € (Vorverkauf) | 12 € (Abendkasse) | 5 € für Mitglieder des Fördervereins
Eine Veranstaltung des Fördervereins der Stadtbibliothek e.V.